Faszination Westernreiten

Es mag sicher einige geben, denen es reicht lediglich "wie ein Cowboy" zu reiten und sich beim Sonntagsausritt in entsprechender Kluft zu präsentieren. Ist das Westernreiten? Natürlich nicht !

Seinen Ursprung hat das Westernreiten in Amerika. Über die weiten Prärien zogen riesige Rinderherden. Um das Vieh kontrollieren, betreuen und versorgen zu können, war das Pferd unentbehrlich. Der Cowboy stellte dafür besondere Anforderungen an sein Pferd,. Auch die Reitweise mußte zweckdienlich sein. Denn nur ein gut geeignetes Pferd war für die Arbeit nützlich. So bildete sich eine eigenständige Reitweise heraus - das Westernreiten.

Das fertig ausgebildete Westernpferd ist vorrangig ein Arbeitspferd, welches durch die Ausbildung zu einem selbständigen Mitarbeiter des Reiters erzogen wird. Es soll mit einem Minimum an Hilfen seitens des Reiters auskommen und trotzdem jederzeit der absoluten Kontrolle des Reiters unterliegen.

Aus diesen Forderungen resultiert beim Westernreiten das Reiten am angemessen losen Zügel sowie die einhändige Zügelführung auf Kandare beim fertig ausgebildetem Pferd. Auch der angestrebte losgelassene Gleichgewichtssitz des Reiters, der Kreuz und Schenkel nur bei Bedarf einsetzt und sich ansonsten eher tragen läßt, statt das Pferd laufend an die Hand heranzureiten, ist typisch für das Westernreiten. Wie in der "englischen Reitweise" wird das Pferd mit Trense und beidhändiger Zügelführung angeritten und erst dann beim Westernreiten langsam auf die einhändige Zügelführung im Bit umgestellt.

Für die Rancharbeit brauchte der Cowboy ein Kräftiges und zugleich sprintstarkes und ausdauerndes Pferd mit ruhigem und zuverlässigen Temperament. Aus diesen Anforderungen entstanden drei eigene Westernpferderassen, das Quarter Horse, Paint Horse und der Appaloosa. Doch zeigt es sich immer wieder, daß auch Pferde anderer Rassen bezüglich Körperbau, Temperament, Leistungsbereitschaft und Eignung gute und erfolgreiche Westernpferde hervorbringen. Besonders gilt das für die Araberrasse. In den USA gibt es sogar eigene Turnierklassen für Araber.